Maple Leaf

Saturday, December 02, 2006

Im Yukon, Mai-September 2006





Der weite und interessante Weg in den Yukon ist gemeistert. Pannenfrei erreiche ich Haines Junction. 2500km noerdlich von Vancouver, 160km westlich von Whitehorse und 250km noerdlich von Haines in Alaska gelegen wird dies meine "Sommerresidenz"! Meine Arbeit im Hotel beginnt am 20.Mai. So verbringe ich in den ersten Tagen noch Zeit die naehere Umgebung zu erkunden und meine Gastgeber naeher kennenzulernen.

"The Raven Hotel & Gourmet Dining"...gehoert, im nachhinein gesehen, voellig zu recht zur Oberklasse und ist Steckenpferd des Tourismus im hohen Norden Kanadas. Hans und Christine Nelles fuehren in beinahe Eigenregie dieses Einod an Gemuetlichkeit. Im Jahre 1994 nach 1jaehriger Bauzeit eroeffnet, entwickelte es sich in "lediglich" 12Jahren zur besten Adresse im Yukon und Alaska. Die Kueche gehoert mittlerweile zur Top20 Kategorie in Kanada und die Raeumlichkeiten entsprechen 4Sterne Standard. Christine zaubert als Topkoechin ala Carte Gerichte, waehrend Hans als die persoenliche Bewirtung der Gaeste uebernimmt. In den Morgenstunden bereiten die Beiden zugleich das Fruehstueck vor und sind auch sonst 24/7 im Einsatz. Dieser Einsatz, gepaart mit der Freude des Dienens am Kunden begruendet den Status dieser Destination. Ich koennte einen einzelnen Blog ueber meine Zeit im Hotel und im Yukon schreiben, will die Dankbarkeit fuer das Erlebte aber nicht uebertreiben. Wer Interesse am Hotel hat oder gar eine Uebernachtung in Betracht zieht kann die Internetseite des Hotels besuchen. Unter www.yukonweb.com/tourism/raven gibt es erste Informationen und bildliche Eindruecke ueber die ganz spezielle Lage.

Der Mensch reist meistens recht viel im Leben,entdeckt neue Laender, lernt neue Kulturen kennen. Der Yukon und auch Alaskas besitzen aber zurecht das Praedikat der letzten Naturaradiese auf Erden. Die Abgeschiedenheit ist kaum zu beschreiben. Innerhalb von wenigen Minuten kann man auch hier in die tiefe, unberuehrte Natur eintauchen. Die ehemaligen Goldgraeberstaedte Whitehorse und Dawson City zaehlen dabei als Ausgangspunkte jeglicher Abenteuer. Der AlaskaHighway als Hauptverkehrsader bringt den geneigten Besucher sicher und voll asphaltiert durch die Region. Verkehrstaus sind nicht zu erwarten. Die Konzentration sollte dennoch nie nachlassen, da allerlei Wildlife die Strassen ueberqueren muss um die angestammten Brut-und Jagdgebiete zu erreichen. Waehrend meiner Zeit durfte ich Vollbremsungen fuer einen Grauwolf, Baeren oder Moose machen. Die Abgeschiedenheit macht es zudem beinahe unmoeglich kurzfristig den lokalen Automobilklub zu kontaktieren. Mobiler Datentransfer ist nicht moeglich. Man moechte seine Emails oder SMS in dieser Umgebung sowieso nicht lesen. Ansonsten geniesst der Einwohner des Yukon die ausgiebigen Moeglichkeiten der Fischens, der Jagd oder einfach "nur" seinen einzigartigen Lebensmittelpunkt.

Die Zeit ist selten ein guter Freund wenn man sich in traumhaften Regionen der Welt bewegt. So verging der Juni super schnell, hauptsaechlich der Tatsache geschuldet das die WM auf dem morgendlichen Programm stand. Juli und August als Hauptreisezeit waren dann somit mit langen Arbeitsabenden gespickt. Da die Sonne in diesen Monaten nur fuer 2-4h untergeht konnte man auch noch um Mitternacht Tageslicht zum Wandern oder gemuetlichen Beisammensein nutzen. Der September brachte dann kaeltere Naechte, regnerische Tage und entspannteres Arbeiten. Nicht das man gelangweilt waere, aber man spuert hier oben den Rhytmus der Natur intensiver. Wohl der Tatsache geschuldet das ein wirklicher Jahreszeitenwechsel stattfindet. Als Mitteleuropaer in den Endzwanzigern ist man dies schon nicht mehr gewoehnt. Komisch welch subtile Naturschauspiele ausreichen um einen EU-Buerger gluecklich zu machen. Fasziniert war ich sowieso aber was ich an so manchen Naechten am Himmel entdeckte machte mich schon sprachlos. "Northern Lights" oder auch "Aurora Boralis" genannt verschlugen mir die Sprache!

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