Maple Leaf

Sunday, September 23, 2007

Wasenzeit ist schöne Zeit !

Nimm dir Zeit für deine Freunde, sonst nimmt dir die Zeit die Freunde.


So geschah es dann auch, dass sich Abgesandte aus Riesaer Tagen zu einer zünftigen Veranstaltung, den Stuttgarter Wasen, einfanden. Garniert wurde der geistreiche Tisch, der in der Abenddämmerung meist nur von oben betrachtet wurde, von Erik "Püh" Hafemann und den Neuschwaben Andrea & Christian.

Illuster sollte es werden. Spaß mit Glas, in und um das selbige, sowie Ausflüge und Abflüge runden das Spektakel am Neckar, den kontrollierten Abschuss der Ausgeflogenen nebst Abflieger ab. Kurzum, man traf sich um der Geselligkeit ein güldenes Mikrofon zu verleihen und der gemeinsamen Geschichte brachialstes Intro zuzuführen.

Die Einleitung ist hiermit zu Ende. Ob der Vielfalt erzählfähiger und wertvoller Neuinformationen erbitte ich bei verlustig gegangen Begebenheiten sinnreiche Texte zum Beifügen an den Autor einzureichen. Sodann, die Schlacht wurde geschlagen und solle nun dem breiten Publikum erzählt werden.

Der fünfte Tag im Oktober wählte sich durch die Hauptveranstaltung, die berüchtigten Stuttgarter Wasen als Anreisetag alleinig aus.
Hummel chauffierte sich auf der Rücksitzbank im Welz’schen Volkswagen nebst Zenkerle ins Schwäbische. Die Elternfahrgemeinschaft Waldenburg & Scholz brachten sich in einer anderen Familienkutsche in den südwestlichen Bundesstaat. Aufgrund verschiedener Abfahrtszeiten fanden sich Melli, Kerstin, Martin, Jens und Patrick zu gemütlicher Stunde am wohl einzigen studentischen Treffpunkt der Stuttgarter City zusammen. In unmittelbarer Nähe zur Königsstrasse, der Hauptflaniermeile, genossen wir unser erstes Treffen nach langer Zeit bei frisch gezapftem Schwaben Bräu. Alte und junge Geschichten wurden erzählt, neue Runden und neuen Leben eines braven Bürgers im Angesicht des Halbliterglases den Freunden dargeboten. Die Zeit, noch nie bester Freund der Inhabers einer “Ich hab Wochenende” Karte gewesen, rann, vom Bier ganz abgesehen, zügig am Neckar herunter, Erlebtes wurde an anderer Stelle weiterhin bunt geschildert und schon war auch fast Samstag.

Der brandenburgisch - preußische Spätexpress erreichte für Anderswo - Schlafende zwar zu spät, aber doch rechtzeitig und vor allem sicher die Landeshauptstadt. Für “Rambo” wurde sogleich, so wurde berichtet, direkt ein Bierbad eingelassen, um seinen mystischen, unbändigen Durst im Apitz’schen Kämmerlein flink zu löschen. Ha, da lag ich wohl bereits im Bett, ach nein, auf der Luftmatratze, Kerstin neben mir, und alle Gedanken auf den nächsten, den entscheidenden Tag gerichtet.

Was danach mit einigen geschah, bleibt wohl für immer in den Zeltniederungen verborgen, gesellt sich leicht beschwipst zu all den anderen “bodenständigen” Geschehnissen, genießt ein Wiedersehen auf einer metamorphosischen Ebene im nächsten Leben.

Es war so lustig, so blendend getroffen, bildete so zart eingebettet die Hochzeit des Wochenendes. Die männliche Fraktion war, wie es sich gehört, da die Damen dem Metzinger Rausch verfallen, bereits gegen 17 Uhr in den Höhen der freundlich beigestellten Holzbank gefangen. Wohl aber auch zu hören, obgleich das Gesehen - werden zu spätere Stunde eher einer groben Schätzung unterlegen war. Wie sich das jeweilige Individuum in den Momenten nach der ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften oder gar achten Maas fühlte bleibt dem Schreiber unbekannt. So bleibt uns gegenseitig der Gedanke an ein tolles Wochenende in Stuttgart.

Vertretend für alle sag ich einfach mal Danke an die Initiatoren, Melli & Martin, für die Idee einen Teil der Bande mal wieder zu vereinen. OK. Ein paar Bilder aufgelegt und den schönen Stunden nachgehangen.

Unser Püh, spät gestartet und doch ein Sieger - Martin dagegegn versucht auf ökonomische Weise seine Schleusen zum Bärsten bringen zu können !



Wer zuerst da ist, der trinkt auch zu aller erst. Sehen aus wie Geburtstgaskinder. Um zu gesetzter Stunde wie aus dem Nichts mit unseren hübschen Mädels einen Drauf zu machen !



Die Gläser hoch, die Gläser hoch...ein Pro-sit, ein Pro-o-sit der Gemüt-lich-keit...



Erstmals im Kreise der Erlauchten, fanden sich Andrea & Christian auf Anhieb zurecht.
Also sehen wir die Beiden jetzt bestimmt öfters !



Ein großes Wiedersehen mit den Mädels aus dem Marketing. Wie man in kurzer Zeit auf Niveau kommt, sehen wir bitte jetzt...



Zum Teil war die Party zum aus der Haut fahren oder trafen sich etwa Seelenverwandte auf dem hölzernen Barren ? Wo sich auch sofort Fans einfanden. Das Foto ist geschönt, retuschiert und mit Liebe gefüllt worden !

Wednesday, September 19, 2007

Mt. Riley

Frühstück. Pläne. Freizeitgestaltung. Erlebnis als Kur vom Alltag. Weg vom statischen, hin zum bewegten, reaktivem Selbst.

Die Tage hier im südlichen Teil Alaskas unterschieden sich nur durch eine stärkere Veränderlichkeit derer im Norden. Der raue, kühle Wind empfängt uns bereits an den flachen Ausläufern des Chilkoot Flusses als wir aus Richtung Haines Junction kommend, talwärts in die Vereinigten Staaten von Amerika fahren. Die Seeluft weht bis in den oberen Flusslauf, was sehr entspannend wirkt. Wolkenformationen rasen im Eiltempo über uns hinweg und machen es schwer eine Wetterlage vorherzusagen. Aber dies ist uns weniger wichtig. Wir wollen raus.

Ein Beschluss wird sogleich gefasst. Wir gehen wandern. Hiken im Neudeutschen, um die Sinne zu schärfen und dem leidig gewordenen Körper eine wohlverdiente Abwechslung zu bieten. Die Option Mt. Riley bietet sich für uns sehr offensichtlich an. Ja, warum eigentlich?

Die moderate Länge von 12km mit konstanter Steigung zum Ende hin passt exzellent ins Anforderungsprofil. Zudem wird die versprochene Aussicht als gedrucktes Wort viel versprechend dargeboten. Der Lynn Kanal, der Chilkat Fluss und umliegende Bergketten nebst verschiedener Gletscherformationen sollen den Wanderer belohnen. Eine konstante Wetterlage immer vorausgesetzt.

Die “Mud Bay Road” an der Westseite des Berges dient dabei als Ausgangspunkt der Wanderung.
Die Sonne zeigt sich alsbald wir die Wanderschuhe überstreifen und fertig to go sind. Wir steigen direkt in eine Art Zauberwald ein. Der berühmte Defa Klassiker “Das kalte Herz” kommt uns beim Anblick und durchwandern in den Sinn. Die Kulisse ähnelt doch sehr dem Klassiker des deutschen Kinderfilms aus den fünfziger Jahren. Die wenigen Sonnenstrahlen, die es durch die üppigen Baumkronen, schaffen geben der Szenerie eine unheimliche Stimmung. Wir mögen es. Da vergessen wir sogar das regelmäßige Klatschen der Hände und die lauten Ausrufe um der lokalen Bärenpopulation unsere Anwesenheit anzukünden. Aber auch so reden wir in einem Fluss und genießen die leichten Anstiege an sattgrünen Farnnetzen. Durch häufige Niederschläge fühlt sich der Weg immer nass getränkt an. Verschiedene Sektionen sind mit einfachen Hölzern in Brückenform abgedeckt und sichern so eine trockene Begehung wunderbar ab. Jene detaillierte Beachtung und die scheinbar regelmäßige Kontrolle fallen uns positiv auf. Die ersten drei Kilometer machen so auch sehr viel Spaß. Wir freuen uns auch schon auf die ersten wirklichen Steigungen zu treffen. Warm gelaufen und trainiert sind wir für höhere Aufgaben nun bereit.

Kaum ausgesprochen stehen wir sogleich am ersten Hang. Das satte Grün noch immer als Begleiter, schauen wir auf einen schön angelegten Wanderweg in Zickzackform den Berg hinauf. Ein Ende ist nicht zu sehen, aber wir freuen uns die Höhe und somit auch Aussichten zu ersteigen. Das querwuchernde Wurzelwerk der umstehenden Bäume und die latente Feuchtigkeit zwingen uns aber ständig jeden Schritt mit Obacht zu setzen. Trotz professionellen Schuhwerkes sind kleinere Ausrutscher, vor allem meinerseits, fast minütlich der Fall. So vergehen die folgenden Kilometer etwas langsamer und die ersten Tropfen Schweiß zeugen von physischer Anstrengung. Gut so. Wir belohnen uns selbst mit Umarmungen und zärtlichen Küssen, auch weil eine Aussicht auf das wohl prachtvolle Umland noch nicht genießbar ist.

Auch meine ich ständig den Berggipfel zu erkennen. Ich werde aber regelmäßig von meiner sehr realistischen Partnerin auf den Boden des Wanderweges zurück geholt. Aber dann kommen wir doch auf einer zauberhaft gelegenen Lichtung an. Der Filmszenerie noch verfallen rufen wir laut nach Frodo und seinen Freunden aus dem Auenland. Es ist wirklich toll. Das durchfeuchtete Grasland wird kreisförmig von einem kleineren Tannenwald umschlungen und teilt sich mittig mittels hölzernen Pfades auf. Winzige Teiche, die mehr einer schicken Pfütze ähneln, panieren unter dem mittlerweile wolkenlosen Himmel den trilogieträchtigen Augenblick. Wir verweilen etwas länger, auch weil das Ende des Aufstieges zu sehen und die Anstrengungen erträglich werden. Serpentinenartig mit dualen trocken - feucht Abschnitten erreichen wir nach 1h und 45minuten unser gemeinsames Tagesziel.