Maple Leaf

Monday, January 14, 2008

Greez Greece




Die Idee war spontan, lag schon seit Monaten in den Köpfen, aufbereitet um Freiheit zu geniessen. Hummel und Ich entschieden uns so recht flink dem tristen Novemberwetter zu entfliehen und der Firma Easyjet 3,70 Euro und unsere zwei schnittigen Körper anzuvertrauen.
Dank dem WorldWideWeb breitet sich dem geneigten Reisenden ein schneller Zugang zu historisch vollbeladenen Ländern. Bei Schneefall, passt zum Urlaubsgedanken, heben wir in Berlin ab, treffen die ein oder andere Hopfenkaltschale auf dem Gang und landen recht ruppig in Athen. Selbst ganz geschafft vom beinahen Unglück pressen wir uns schleunigst in den Bus, welcher zielstrebig nach Piräus, dem Tagesziel und gleichzeitig Abfahrtshafen fast aller Fähren ist. Obwohl Hummel ein Etablissement im Rotlichtambiente zum späten Entspannen aussuchte, welches aber nach vielen tiefliegenden Blicken alsbald verlassen wurde, schliefen wir weit nach Mitternacht fest im Hotel Annika ein. Wenige Stunden später erwartete uns bereits eine hochmoderne Fähre am riesigen Hafenkai. Wohlfein zurecht gemacht plazierten wir uns am oberen Deckende und wollten nur noch raus aus dem Moloch.

Zielinsel SANTORIN

Diverse Bücher und Erfahrungsberichte von Freunden ließen schon auf eine wundervolle Insel hoffen. Königsblauer Himmel und der überragende Ausblick auf das vulkanische Eiland, das südlichste der Kykladenkette, brachte uns in Hochstimmung. Angekommen belagerten uns direkt Vermieter diverser Ferienbehausungen. Auch hier traf Hummel mal wieder eine richtige Entscheidungen. Adrett gekleideter Herr in den 30-igern versprach ihm schönste Zimmer, zentralste Lage und perfekte Versorgung. Gesagt getan fanden wir uns wenig später in einer ausgesprochen schönen Ferienanlage im Zentrum von Fira, dem Hauptort der Insel. So konnte es weitergehen und es sei vorweg genommen das uns das Glück mit schicken Unterkünften treu bleiben sollte.

Kurz die Joppen gewechselt und das lokale “Mythos” Bier verschnascht, ziehen wir durch die engen Gassen von Fira, entspannen bei herrlichem Sonnenuntergang unsere Seelen und kehren zum Abschluss des Tages in eine typisch griechische Lokalität ein. Etliche Weißweine, Zazikis und frischer Oliven später freuen wir aufs heimliche Bett. Es ist kaum 22 Uhr, eine Schlafenszeit die sich wie ein roter Faden durch den Urlaub ziehen sollte.

Wir lieben es schon jetzt !

Das selbst kreierte Frühstück stärkt uns am nächsten Morgen für einen tollen Tag auf den vierrädrigen Quads. Was ein Spaß. Diese modernen Ungetüme taugen perfekt für Abstecher ins Hinterland und werden auch direkt gen Süden der Insel gelenkt. Ein erster Halt wird am “Red Beach” eingelegt, welcher sich versteckt hinter einem kleinen Bergvorsprung verbirgt. Der dunkle Vulkansand ist auch im November angemessen temperiert und lädt glatt zum kurzen Oben-ohne-Verweilen ein. Im November seine Vormittag so verbringen zu können, 3wenige Flugstunden der Heimat entfernt, das hatte keiner von uns gedacht, aber erhofft. Im weiteren Tagesverlauf fahren wir die gesamte Insel ab. Halten hier und da am Wegesrand um den einzigartigen Ausblick genießen. Wir begießen den Tag mit besten lokalen Weinen und weiteren Knoblauchgerichten. Uns geht es nach 2 Tagen richtig gut. Später gönnt sich Hummel auf der Terrasse zum frisch erworbenen Backgammon Spiel ein Fläschen Ouzo und ich ein paar Bier. Den Ouzo sollte Hummel allerdings zu nächtlicher Stunde noch einmal begegnen. Ich schlummere, mit Oropacks durch Hummel sein lautes Schnarchend versorgt, tief und fest mit gelegentlichen Seufzern brav dahin.

Die nächsten Tage verbringen wir, die Hände wichtig nach hinten gelegt, schlendernd aber auch wandernd, in fast allen Ecken der Insel. Fira und Oia mit ihren malerischen Gewirr von verwinkelten Gassen und übermauerten Treppengängen beeindrucken dabei am meisten. Interessant ist das Museum mit seiner berühmten Vasensammlung aus dem 7. und 6. Jh.v.Chr. Eindrucksvoll ist immer wieder der Blick auf die kleinen schwarzen Vulkaninseln unten im Kraterbecken, die sog. "Kammenes" (die Verbrannten), die bei Vulkanausbrüchen entstanden und zu denen man mit einem Boot übersetzen kann