Maple Leaf

Sunday, December 03, 2006

Das Jahr 2006




An ein Resume des Jahres 2006 ist noch nicht zu denken. Es laeuft ja noch und weiterhin super. So versuche ich stattdessen aus einigen hundert Emails das Jahr mit Euch im WorldWideWeb revue passieren zulassen. Die Diversifikation der Ansprache ist immer wieder fantastisch!

ABREISE: Also lass es dir gut gehen und vergiss bitte deine Meldepflicht als Ossi nicht OK !!!!!!!!

SUESS:): Es wird ein einmaliges Erlebnis und ich bin wahnsinnig stolz auf meinen großen Cousin.

KRITISCHE GRUESSE: Was ich eigendlich nur sagen wollte: Ich freue mich über Deine Mails, sie sind immer ein guter Einstieg in die morgentliche Aufwachphase, auch wenn sie eine wenig mehr Struktur vertragen könnten (ehrlich, hau mal ab und zu nen Absatz rein, dann ist das alles leicher zu lesen).

ELENDEN NEIDER: Z, sach ma, ich hab mir grad im net mal bilder aus KITSILANO angesehen. sieht das bei dir echt so aus? ist ja echt der hammer!!! doch genug geschwärmt, sonst stürz ich mich vor neid noch aus meinem fenster in hochpaterre.

HILFE NAHT: Wenn du mir mal deine Adresse gibst unter der du eine Weile erreichbar bist dann schick ich dir mal nen paar lecker schmeckende Flaschen Ukro rüber damit du dir nicht die ziegenpisse da drüben dir antun musst

DITO MATZE: hab gerade dein mail gelesen und mir gedacht heute abend Fussball Arsenal-Liverpool..ohne Pam so ne scheiße.

WETTEN DASS ICH GEWINNE: Bin ziemlich erleichtert, das Du gut klar kommst. Hier liefen schon die ersten Wetten, zwecks vorzeitiger Heimreise. Halte durch!!!
Hier kam die Frage nach Deiner derzeitigen Anstellung auf. Herr Kunze läßt Fragen, ob für einen Fuger im Hochbau was da wäre? Werden Holzhäuser gefugt?

DAS KANN NUR EINER: Maaaaaiiiiiinnnn Schaaaaaatzzzzzzzz, zitternden Fingers, fransiger Lippe, schlotternden Knies, ausgezehrten Scrotums (Sack!), hohler Wange, zernagter Brustwarze, wunden Seniorenstifts, zerkratzten Rückens kauere ich in meinem
LieblingsHyperMegaNurFürDieAllerbestenCyberSpiderWebCafé und bin bemüht, den Monitor ausreichend zu fokusieren, um diese von der alten Lederpumpe herrührenden Reisegrüße zu verfassen…während ich dies schreibe, nehme ich schnell noch einen tiefen Zug aus meinem Radeberger und zuppele verträumt an meiner 9-Cent-Lucky….Wenn ich auch an dieser Stelle monieren muss (ningel, nörgel ...), dass ich der festen Überzeugung bin, dass sich der Eschrichtius robustus als Bartenwal ausschließlich von Kleinkrebsen, Plankton etc. ernährt. Nix Hering. ...so...das Orakel hat gesprochen! Aber sei unbesorgt...ich denke,
dem Pöbel wird dieser kleine Lapsus nicht weiter ins Auge fallen, harrr,harrr!

ICH DUERFTE DAS NICHT: Hallo Sportsfreund, ich versuche gerade mich mit Kaffee wach zu bekommen, damit ich beim Osterfrühstück meiner Oma nicht einnicke und mit dem Gesicht in die Marmelade datsche!

MAMA LIVE: Heute ist Ostersonntag und es schüttet wie aus Eimern. Gestern noch war es wunderschön und wir haben im Garten erste Anfänge des Frühjahrsputzes gewagt. Ich war in den Beeten beschäftigt und Roland hat die Balken unserer neu erworbenen Terrasse gestrichen. Eine Schweinearbeit!

MERKELTOWN: ..in berlin ist soweit alles roger. Der Friedrichshain rüstet sich gerade vor meinen Augen wieder für die Maikrawalle. Alles voll mit Bullen. Aber sonst ist es sehr schön hier...

UND NUN?: ..hast ja lustige Erlebnisse da drueben. Hier wird langsam Sommer und die Roecke kuerzer!!! Endlich!

UIUIUI(ob ich wirklich zurueckkommen soll?) : Wenn Du hörst, was die noch alles kürzen und einsparen wollen, dann musst Du jetzt anfangen, auf einen Strick zu sparen, sonst hast Du nicht mal die Möglichkeit, dich aufzuhängen, bevor Du verhungersT!

BUEROKRATENSCHELTE: wir schwitzen jetzt taeglich von frueh bis spaet und so ganz langsam macht es keinen spass mehr. es brennt an allen ecken und enden, aber zum glueck sind es nur noch 17 tage bis ungefaehr 30.000 kaeseschaedel die stadt ueberfallen und hier alles orange leuchten wird!!!

TREUESCHWUR: Tja, ich glaube ich sollte doch auf dich warten.

DER NEID ERREICHT KANADA: Bezirkspokalsieger LOK gegen Borna 3 : 1 vor 8.000 Clubschweinen!!!

DER SCHWUR HATTE DOCH EINEN HAKEN: Hoffe es geht Dir gut und Du verdienst genug geld, damit ich dann ab nächtes Jahr nur noch von 10 bis 14 uhr arbeiten muss.

UND NUN?: ich hoffe du hast es ein wenig krachen lassen, wobei das wahrscheinlich bei euch drüben recht ruhig ausfällt, so zwischen wald und wald. gehts dir eigentlich gut du alter dreckschlüppa? hier ist alles rosig, deutschland wird weltmeister, ich schwitze mich zu tode und die bekleidung fällt von tag zu tag spärlicher bei den damen der schöpfung aus.

ICH WAR ES NICHT☺: Es ist manchmal echt so, ich könnte ebenfalls meine Tasche packen und einen Trip wagen. leider ist es momentan wohl etwas schwierig. Mein Bauchumfang von 97 cm und ein zusätzliches Gewicht von mittlerweile 10 kg lassen diese Vorstellungen erstmal in die Ferne schweifen!

DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT: ..du elender Einer-Kanadier.. und ich hoffe, du bist nicht mehr so dick im gesicht, wie ich dich in erinnerung habe!!!

DER MATZE KANN'S NET LASSEN: ..heute spielt Bayern hier gegen Barca..! die wollen mal schauen wie fussball gespielt die kleinen bayern...! großfresse höneß der kasper..! vor den sack gibts und ich werde mich totlachen....

LOKALFUSSBALL ROCKT: Zum Auftakt geht es gleich gegen einen Aufstiegskandidaten namens Schkeuditz. Den werden wir mal kräftig Luft in den Arsch blasen und sie vom Platz schießen. Macht zur Zeit extrem viel Spaß in der "Zweiten". Coole Typen, die auch gut was wegsaufen können. Und fußballerisch sind wir auch nicht zu verachten.

MANNE LIVE: Salute, altes Snüffelstück, konnte leider Deine Homis nicht schauen...der Mediaplayer hier im Internetcafé um die Ecke gibt´s nicht her.Habe gerade auch keinen Datenträger dabei (von meinem monströsen Brain mal abgesehen...aber die Schnittstellen! Jaaaa, die Schnittstellen.) Werde jetzt gleich zur Warschauer tingeln und mit dem Orka (Der mittlerweile ein Schmalwal vorm Herren ist!) in edlen Zwirn gehüllt die Berliner Kulturszene unsicher machen. Erst ein paar Hartmantelgeschosse an der Bahnhofsbutze, dann Open-Air-Klassik und zu guterletzt noch ein paar Terrorhülsen uff´m Kietz, welche wir mit einigen Wodka-RedBull abzurunden gedenken. Ahhhh....heiliger Sonntag!
Nächstes WE ist Einweihungsparty bei Locke und mir. Eher nicht geschafft.
Vermissen Dich jetzt schon!

AUF BALD UND ALLEN EINEN GUTEN RUTSCH! DAT ZENKERLE

Rocky Mountains Banff & Jasper, September 2006





Zwei derjeniger die von Anfang an in regen Emailkontakt mit mir standen waren Ralf Thiel und Gunter Stibal. Ihrerseits Gruendungsmitglieder der Schoenefelder Agenten. Jenem Sammelpunkt, meist kreativer und sinnreicher Konversation, gebuehrt zudem herzlich gedankt. Das warme Fleece mit namentlichen Aufdrucken hat schon viel Aufmerksamkeit erregt und erfuellt seinen Zweck tadellos.

Ralf der Logistikmanager einer Kabelfirma und Gunter seines Zeichens Investitionsguru fuer einen Baumarktkonzern "pluenderten" im September ihre Konten in Barcelona und in der Pfalz, um die Reise nach Kanada anzutreten. Der rege Kontakt und die wahrhafte Einzigartigkeit verschiedener Regionen machten sie neugierig. So planten wir gemeinsam eine 2woechige Tour durch die Rocky Mountains. Diverse Diskussionen ueber Fortbewegungsmittel, Uebernachtungen und Preise wurden gefuehrt. Schlussendlich machte uns ein Gast aus dem "Raven Hotel"alles einfach. Als geschaeftsfuehrender Leiter eines Wohnmobilverleihs loeste er alle "Sorgen"!!! Wir bekamen zum Schnaeppchenpreis ein 9m langes Supergefaehrt, ein Motorhome. Dieses sollte uns in der ersten Woche durch die beruehmten Nationalparks von Banff und Jasper fuehren.

Eine hervorragende Reisebeschreibung mit unglaublichen Bildern und kurzweiligen Dialogen koennt ihr auf der Homepage der www.schoenefelder-agenten.de anschauen. Einfach deren Galerie aufrufen und dann "Agenten on Tour" aufklicken. Eine gekonnte Aufzeichnung unserer Zeit in einer HighEnd-Destination fuer Naturfans und Liebhaber der Fotografie. Gaestebucheintrage sind zudem immer herzlich Willkommen.

Ich hatte den Yukon und Alaska ja noch in Verarbeitung, da sollte mit den Rocky Mountains in ein weiteres Naturspektakel auf mich einstuerzen. Nach der Abreise der Beiden geht ein halbes Jahr mit traumhaften Erfahrungen zu Ende. Die Anreise im fruehen Mai ueber den einsamen Cassiar-Highway, der Aufenthalt im Yukon, die Rueckreise durch die Einsamkeit Westkanadas und des AlaskaHighways in die Oelmetropole Calgary und eine Woche Banff & Jasper Nationalpark sind schwer in Worte zu fassen. Ueberragende Naturschauspiele habe ich beobachten duerfen, dem groessten Saeugetier der Welt zum Greifen nahe gewesen, Wildlife bin ich immer auf der Spur gewesen und habe das Kribbeln im Bauch gespuert welches aufkommt wenn ein 800kg GrizzlyBaer am Fluss seine Tatzen neben die eigene Angelrute setzt.

Saturday, December 02, 2006

Im Yukon, Mai-September 2006





Der weite und interessante Weg in den Yukon ist gemeistert. Pannenfrei erreiche ich Haines Junction. 2500km noerdlich von Vancouver, 160km westlich von Whitehorse und 250km noerdlich von Haines in Alaska gelegen wird dies meine "Sommerresidenz"! Meine Arbeit im Hotel beginnt am 20.Mai. So verbringe ich in den ersten Tagen noch Zeit die naehere Umgebung zu erkunden und meine Gastgeber naeher kennenzulernen.

"The Raven Hotel & Gourmet Dining"...gehoert, im nachhinein gesehen, voellig zu recht zur Oberklasse und ist Steckenpferd des Tourismus im hohen Norden Kanadas. Hans und Christine Nelles fuehren in beinahe Eigenregie dieses Einod an Gemuetlichkeit. Im Jahre 1994 nach 1jaehriger Bauzeit eroeffnet, entwickelte es sich in "lediglich" 12Jahren zur besten Adresse im Yukon und Alaska. Die Kueche gehoert mittlerweile zur Top20 Kategorie in Kanada und die Raeumlichkeiten entsprechen 4Sterne Standard. Christine zaubert als Topkoechin ala Carte Gerichte, waehrend Hans als die persoenliche Bewirtung der Gaeste uebernimmt. In den Morgenstunden bereiten die Beiden zugleich das Fruehstueck vor und sind auch sonst 24/7 im Einsatz. Dieser Einsatz, gepaart mit der Freude des Dienens am Kunden begruendet den Status dieser Destination. Ich koennte einen einzelnen Blog ueber meine Zeit im Hotel und im Yukon schreiben, will die Dankbarkeit fuer das Erlebte aber nicht uebertreiben. Wer Interesse am Hotel hat oder gar eine Uebernachtung in Betracht zieht kann die Internetseite des Hotels besuchen. Unter www.yukonweb.com/tourism/raven gibt es erste Informationen und bildliche Eindruecke ueber die ganz spezielle Lage.

Der Mensch reist meistens recht viel im Leben,entdeckt neue Laender, lernt neue Kulturen kennen. Der Yukon und auch Alaskas besitzen aber zurecht das Praedikat der letzten Naturaradiese auf Erden. Die Abgeschiedenheit ist kaum zu beschreiben. Innerhalb von wenigen Minuten kann man auch hier in die tiefe, unberuehrte Natur eintauchen. Die ehemaligen Goldgraeberstaedte Whitehorse und Dawson City zaehlen dabei als Ausgangspunkte jeglicher Abenteuer. Der AlaskaHighway als Hauptverkehrsader bringt den geneigten Besucher sicher und voll asphaltiert durch die Region. Verkehrstaus sind nicht zu erwarten. Die Konzentration sollte dennoch nie nachlassen, da allerlei Wildlife die Strassen ueberqueren muss um die angestammten Brut-und Jagdgebiete zu erreichen. Waehrend meiner Zeit durfte ich Vollbremsungen fuer einen Grauwolf, Baeren oder Moose machen. Die Abgeschiedenheit macht es zudem beinahe unmoeglich kurzfristig den lokalen Automobilklub zu kontaktieren. Mobiler Datentransfer ist nicht moeglich. Man moechte seine Emails oder SMS in dieser Umgebung sowieso nicht lesen. Ansonsten geniesst der Einwohner des Yukon die ausgiebigen Moeglichkeiten der Fischens, der Jagd oder einfach "nur" seinen einzigartigen Lebensmittelpunkt.

Die Zeit ist selten ein guter Freund wenn man sich in traumhaften Regionen der Welt bewegt. So verging der Juni super schnell, hauptsaechlich der Tatsache geschuldet das die WM auf dem morgendlichen Programm stand. Juli und August als Hauptreisezeit waren dann somit mit langen Arbeitsabenden gespickt. Da die Sonne in diesen Monaten nur fuer 2-4h untergeht konnte man auch noch um Mitternacht Tageslicht zum Wandern oder gemuetlichen Beisammensein nutzen. Der September brachte dann kaeltere Naechte, regnerische Tage und entspannteres Arbeiten. Nicht das man gelangweilt waere, aber man spuert hier oben den Rhytmus der Natur intensiver. Wohl der Tatsache geschuldet das ein wirklicher Jahreszeitenwechsel stattfindet. Als Mitteleuropaer in den Endzwanzigern ist man dies schon nicht mehr gewoehnt. Komisch welch subtile Naturschauspiele ausreichen um einen EU-Buerger gluecklich zu machen. Fasziniert war ich sowieso aber was ich an so manchen Naechten am Himmel entdeckte machte mich schon sprachlos. "Northern Lights" oder auch "Aurora Boralis" genannt verschlugen mir die Sprache!